Wenn der Mensch je eine große Eroberung gemacht hat, so ist es die, dass er sich das Pferd zum Freunde gewonnen hat.
Problempferde
Mephisto - Welsh Cob * 2008
Mephisto habe ich 2018 übernommen, als er sich kaum Halftern und Anfassen ließ. Ich habe bisher kein anderes Pferd mit einem so stark ausgeprägten Fluchtinstinkt kennen gelernt, wie ihn.
Jeglicher Kontakt mit dem Menschen und/ oder Gegenständen (Halfter, Bürsten etc..) bereitete ihm enormen Stress und löste eine reflexartige Flucht aus, welche für den Menschen sehr gefährlich werden konnte.
Als ich ihn übernommen habe, sind wir beide bis zu seinem neuen zu Hause ca 35km zu Fuß, durch mehrere Dörfer, über Brücken und durch Bäche, gelaufen. Die Tour hat uns zusammengeschweißt!
Ein halbes Jahr später, nach vielen Bodenarbeitseinheiten, Handpferdtouren und ganz viel Geduld, konnte ich ihn anreiten.
Heute lebt er bei einer sehr guten Freundin, die sich mit ganz viel Ruhe, Geduld und Herzblut um ihn kümmert!
Vorher 2018
Sogenannte Problempferde sind für mich durch äußere Umstände aus dem Gleichgewicht gebrachte Pferde, welche meist sehr dankbar dafür sind, wenn man ihnen aus Ihrem Ungleichgewicht raushilft.
Zunächst erkunde ich, ob es ein psychisches oder körperliches Problem oder beides ist. Dann gehe ich den Ursachen auf den Grund und versuche sie zu beseitigen.
Wie die Arbeit mit solch einem Pferd gestaltet wird, hängt ganz von dem Problem des Tieres ab.
Hauptthemen sind aber meist:
Therapeutische Behandlungen: Lösen von körperlichen Problemen
Beziehungsaufbau: Herstellung eines Gleichgewichts von Vertrauen & Respekt zwischen Pferd & Menschen – dann
Bodenarbeit und Reiten: Krankengymnastik für das Pferd
Geländearbeit: Die Pferde können ihre überschüssigen Energien loswerden und bauen Vertrauen zu ihrem Reiter auf. Außerdem bauen sie durch Hang- und Springarbeit im Gelände sehr gut ihre Muskulatur auf ohne sich mit Kreislinien auseinander setzen zu müssen.
Je nach Schwere des Problems beziehe ich Sie als Besitzer von Anfang an mit ein oder aber ich schaffe zunächst alleine eine sichere Basis und führe Sie dann langsam an die Arbeit heran. Am wichtigsten ist mir dabei, dass das Pferd wieder zurück in sein Gleichgewicht findet und Pferd und Mensch wieder harmonisch miteinander umgehen können.